Drei Wochen früher als in den Vorjahren: Grippewelle hat begonnen
In Deutschland hat die Grippewelle begonnen - und zwar zwei bis drei Wochen früher als in den Vorjahren. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut hervor. In Patientenproben seien in der letzten Novemberwoche so häufig Influenza-A- und -B-Viren nachgewiesen worden, dass die Definition für den Beginn der Grippewelle erfüllt war.
Influenza-A- und -B-Viren wurden in der vergangenen 49. Kalenderwoche in allen Altersgruppen nachgewiesen, vorrangig bei den bis zu 34-Jährigen. Für die vergangenen Wochen wurden bislang 5213 Fälle an das RKI übermittelt, davon wurden 5209 im Labor bestätigt. Insgesamt seien die Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche "stark gestiegen und haben sich mehr als verdoppelt", hieß es in dem AGI-Bericht weiter. In 948 Fällen wurden die Patientinnen und Patienten in Kliniken behandelt.
Alle Menschen aus Risikogruppen sollten sich laut RKI - "sofern noch nicht geschehen" - impfen lassen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeschutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herzkreislauferkrankungen, medizinischem Personal und Pflegekräften sowie Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.
Angeraten wird die Grippeimpfung neuerdings auch Menschen, die privat oder beruflich häufigen und direkten Kontakt zum Beispiel zu Schweinen, Geflügel, Wildvögeln und Robben haben. Hintergrund ist die Ausbreitung der Vogelgrippe mit der möglichen Entstehung neuartiger Viren. Aber auch alle anderen Menschen können sich impfen lassen.
Die Impfung sollte bis Mitte Dezember erfolgen. Sie kann auch später nachgeholt werden, dann aber steigt das Risiko, sich zu infizieren, bevor der Impfschutz aufgebaut ist. Dieser ist erst nach zehn bis 14 Tagen erreicht. Wie heftig eine Grippewelle ausfallen wird, können Experten nicht genau voraussagen. Die Stärke der Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr erheblich.
Bislang stehen nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts rund 18,8 Millionen Impfdosen bereit. In der vergangenen Saison waren es unter dem Strich rund 20 Millionen.
O.Leclercq--JdB