

Superreiche unter sich: Jeff Bezos und Lauren Sánchez feiern Hochzeit in Venedig
Im Kreise von Reichen und Schönen und abgeschirmt vom Rest der Welt haben sich US-Milliardär Jeff Bezos und die frühere Fernsehmoderatorin Lauren Sánchez in Venedig das Jawort gegeben. Die Zeremonie mit prominenten Gästen fand am Freitagnachmittag auf der Insel San Giorgio Maggiore in der Lagune von Venedig statt, wie italienische Medien berichteten. Die 55-jährige Braut veröffentlichte danach ein Bild von sich im weißen Brautkleid und Bezos an ihrer Seite.
Das Foto in ihrem Instagram-Konto unter dem neuen Namen Lauren Sanchez Bezos zeigt die Braut mit einem langen, äußerst figurbetonten Kleid mit viel Spitze und langer Schleppe. Ihr 61 Jahre alter Bräutigam trug demnach einen klassischen schwarzen Smoking mit schwarzer Fliege und einem weißen Hemd mit schwarzen Knöpfen.
An den Feierlichkeiten in Venedig nahmen Promis aus der Modewelt, dem Showbusiness und der Tech-Industrie teil, darunter Reality-Star Kim Kardashian, US-Präsidententochter Ivanka Trump, Star-Moderatorin Oprah Winfrey, US-Sänger Usher, Schauspieler wie Orlando Bloom und Leonardo DiCaprio, Microsoft-Gründer Bill Gates sowie Mitglieder des jordanischen Königshauses.
Für sich und seine Gäste hat das Paar gleich mehrere Luxushotels gebucht. Sanchez und Bezos logieren im Hotel "Aman", einem Palazzo aus dem 16. Jahrhundert am Canale Grande.
Als Ort für die Trauung wurde Medienberichten zufolge ein offenes Amphitheater auf der Insel San Giorgio Maggiore gewählt. Zur Eröffnung der Zeremonie sang demnach Matteo Bocelli, der Sohn des berühmten Opernsängers Andrea Bocelli. Für das Hochzeitsmenü wurde italienischen Medien zufolge Sterne-Koch Fabrizio Mellino angeheuert. Sánchez, die Bezos bereits in den USA standesamtlich geheiratet hatte, soll für die Mega-Feier in Venedig 27 Outfits vorbereitet haben.
Amazon-Gründer Bezos, einer der reichsten Männer der Welt, hatte sich am Donnerstag begeistert gezeigt über den Schauplatz seiner Hochzeit: "Schauen Sie sich um! Diese Stadt scheint unmöglich, sie kann eigentlich gar nicht existieren, aber trotzdem ist sie da", rief der Multimilliardär Reportern von Deck eines Bootes laut einem Video zu, das die Zeitung "La Repubblica" veröffentlichte.
Den Abschluss der dreitägigen Feier bildet eine große Party am Samstag, bei der Lady Gaga auftreten soll. Allerdings dürften das Brautpaar und seine Gäste beim Tanzen ordentlich ins Schwitzen kommen: In Venedig werden bis zu 32 Grad Celsius erwartet, wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in der Lagune gefühlt etwa 36 Grad Celsius. Auch für 20 weitere italienische Städte von Mailand über Florenz und Rom bis nach Neapel warnte das italienische Gesundheitsministerium vor extremer Hitze am Wochenende.
Unter den Bewohnern Venedigs ist die Promi-Hochzeit in der notorisch unter Übertourismus leidenden Stadt umstritten. Auch Umweltschützer kritisieren das Mega-Ereignis, zu dem zahlreiche Promis mit Privatjets einflogen.
"Diese Hochzeit bereitet der Stadt Probleme, mit der Sperrung von Kanälen und immer strengeren Kontrollen", sagte die 24-jährige Alice Bazzoli vom Protestbündnis No Space for Bezos. Am Donnerstagabend war mit grünem Licht die Protestbotschaft "No Kings, No Bezos" (Keine Könige, kein Bezos) auf den Glockenturm des Markusdoms projiziert worden.
Regionalpräsident Luca Zaia betonte dagegen die wirtschaftlichen Vorteile: 80 Prozent der Ausgaben für die geschätzt mindestens 40 Millionen Euro teure Feier kämen den Unternehmen und den Einwohnern der Stadt zugute, betonte er. Zudem hat Bezos, der über ein Vermögen von rund 215 Milliarden Dollar verfügt, laut Zaia eine Spende in Höhe von drei Millionen Euro für einen Verband zum Schutz der Lagune, für die Internationale Universität von Venedig sowie für die UN-Kulturorganisation Unesco zugesagt.
Das italienische Tourismusministerium rechnete sogar vor, die dreitägige Hochzeit könnte Italien knapp eine Milliarde Euro einbringen. Neben direkten und indirekten Einnahmen sei mit 895 Millionen Euro an künftigen Tourismuseinnahmen zu rechnen, die durch die massive Berichterstattung über die Hochzeit - und damit über Venedig und Italien - zustande kämen. Allerdings schränkte das Ministerium ein, dass die Berechnungen "komplex" seien und "einer empirischen Überprüfung" bedürfen.
Medienberichten zufolge haben Bezos und Sánchez ihre Hochzeitsgäste gebeten, ihnen keine Geschenke zu machen. Stattdessen sollten sie der Unesco spenden, "um das unersetzliche kulturelle Erbe" Venedigs zu bewahren, zitierten Medien aus einer Mitteilung des Hochzeitspaares.
H.Raes--JdB