

Studie: Schweizer Gletscher binnen zehn Jahren um ein Viertel geschrumpft
Die Gletscherschmelze in der Schweiz hält unvermindert an: In diesem Jahr verloren die Gletscher drei Prozent ihrer Masse, wie das Schweizerische Gletschermessnetz Glamos am Mittwoch mitteilte. Dies war der vierthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Binnen zehn Jahren schrumpften die Gletscher in der Schweiz laut Glamos um fast ein Viertel. In den Jahren 1990 bis 2000 hatte der Rückgang dem Bericht zufolge noch bei zehn Prozent gelegen.
Der "enorme" Verlust in diesem Jahr sei auf einen schneearmen Winter und Hitzewellen im Juni und August zurückzuführen, hieß es. Nur in den Jahren 2003, 2022 und 2023 war demnach ein größerer Rückgang verzeichnet worden.
Das Volumen der Gletscher in den Alpen geht seit mehr als einem Jahrhundert zurück. In den vergangenen Jahrzehnten beschleunigte sich diese Entwicklung aufgrund der vom Menschen verursachten Erderwärmung. "Seit etwa 20 Jahren verlieren alle Gletscher in der Schweiz an Eis, und die Geschwindigkeit dieses Verlusts nimmt zu", sagte Glamos-Chef Matthias Huss der Nachrichtenagentur AFP.
In der Schweiz, wo fast 50 Gipfel auf einer Höhe von über 4000 Metern liegen, haben die Gletscher zwar bessere Chancen als in Österreich, die immer heißeren Sommer zu überstehen. Dennoch warnen Wissenschaftler, dass die Schweizer Gletscher bis zum Ende dieses Jahrhunderts fast vollständig verschwinden könnten. "Wir können das Abschmelzen der Gletscher insgesamt nicht verhindern", sagte Glamos-Chef Huss. Mit "weltweit koordinierten Klimaschutzmaßnahmen" könne die Entwicklung aber verlangsamt werden.
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W.Dupont--JdB