Journal De Bruxelles - EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen

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EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen
EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen / Foto: Miguel MEDINA - AFP/Archiv

EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen

Die Europäische Union will international eine Führungsrolle beim Schutz der Meere übernehmen. "Wir müssen unsere Politik für nachhaltige Ozeane in andere Teile der Welt tragen", sagte der zuständige EU-Kommissar Costas Kadis am Donnerstag in Brüssel. Er stellte die Pläne der Kommission zum Schutz der Meere vor, mit denen die EU in der kommenden Woche zur UN-Ozeankonferenz in Nizza reist.

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Die Weltmeere seien durch Verschmutzung, Klimawandel und Überfischung in Gefahr, warnte der EU-Kommissar. "Die Plastikverschmutzung, Chemikalien und Lärm verändern die Ökosysteme im Wasser", erklärte er weiter. "Wir müssen dringend handeln."

In den kommenden zwei Jahren plant die Kommission eine Verschärfung der EU-Gesetze, welche die Meere schützen sollen. Neue Regeln sollen die Artenvielfalt unter Wasser erhalten und Vorgaben für Aquakulturen an den europäischen Küsten festlegen.

EU-Kommissar Kadis will den Zustand der Meere zudem stärker überwachen. Ab dem kommenden Jahr gilt für Fischerboote etwa ein neues Zertifizierungssystem, mit dem die EU gegen illegale Fischerei vorgehen will. Die Kommission will zudem ein Satellitensystem verbessern, das bei starken Verschmutzungen wie Öllecks Alarm schlagen kann, bislang allerdings kaum eingesetzt wird.

Meere und Ozeane spielen auch eine erhebliche Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, da sie große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnehmen. Die EU-Kommission will deshalb Meeresregionen ausweisen, die besonders viel CO2 aufnehmen können und neue Schutzzonen einrichten.

Weltweit sind die Meere im Stresszustand, das Wasser wird wärmer, sauer und dreckiger. Bei der UN-Ozeankonferenz ab Montag in Nizza sollen Vertreter von 70 Ländern sowie Aktivisten, Unternehmenschefs und Geldgeber über einen besseren Schutz beraten.

A.Thys--JdB