

Kreml bestätigt Treffen zwischen Putin und Trump in "kommenden Tagen"
Im Ringen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg hat der Kreml ein bevorstehendes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump bestätigt. Auf Vorschlag der US-Regierung sei ein Treffen "in den kommenden Tagen" vereinbart worden, sagte der russische Präsidentenberater Juri Uschakow am Donnerstag. Ziel sei ein Termin "in der kommenden Woche". Putin erteilte aber einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine Absage.
Der Kreml arbeite derzeit zusammen mit den "amerikanischen Kollegen an der Ausarbeitung der Details", sagte Uschakow mit Blick auf das geplante Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin. Den Ort der Zusammenkunft, auf den sich Washington und Moskau bereits "im Prinzip" geeinigt hätten, nannte der Präsidentenberater zunächst nicht.
Putin nannte später die Vereinigten Arabischen Emirate als einen der in Betracht gezogenen Orte für die Ausrichtung des Treffens. Moskau habe "viele Freunde", die bereit seien, den Russen bei der Organisation solcher Veranstaltungen zu helfen. Einer von ihnen sei der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Sajed, sagte Putin bei dessen Besuch im Kreml.
Es wäre das erste Treffen zwischen Trump und Putin seit sechs Jahren: Zuletzt waren die beiden Staatschefs im Juni 2019 am Rande des G20-Gipfels in Japan zusammengetroffen. Seit Beginn von Trumps zweiter Amtszeit im Januar führten beide Staatschefs jedoch bereits mehrere Telefongespräche. Trump hatte im Wahlkampf mehrfach angekündigt, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können. Seither gab es jedoch keine greifbaren Fortschritte bei den Bemühungen um einen Frieden.
Nach einem Treffen seines Sondergesandten Steve Witkoff mit Putin in Moskau hatte Trump am Mittwoch bereits ein Gipfeltreffen in Aussicht gestellt, das "sehr bald" stattfinden könne. Der US-Präsident hatte den Druck auf Moskau zuletzt erhöht und Moskaus Handelspartnern mit Strafzöllen gedroht, falls Russland seine Angriffe auf die Ukraine bis Freitag nicht einstellt.
Witkoff hatte bei seinem Treffen mit Putin am Mittwoch auch ein Dreiertreffen zwischen dem Kremlchef, Trump und Selenskyj vorgeschlagen. Der Kreml habe diesen Vorschlag unkommentiert gelassen, sagte Uschakow.
Später äußerte Putin vor Journalisten, er habe "grundsätzlich nichts" gegen ein solches Treffen. Zunächst müssten aber "bestimmte Voraussetzungen" erfüllt sein. Er fügte hinzu: "Leider sind wir noch weit davon entfernt, solche Voraussetzungen zu schaffen." Putin hatte bereits im Juni erklärt, er sei bereit, Selenskyj zu treffen, jedoch nur in der "Endphase" von Verhandlungen über die Beendigung des Konflikts.
Selenskyj dagegen wiederholte am Donnerstag seine Forderung, mit dem russischen Präsidenten direkt über ein Ende des Krieges zu verhandeln. Zudem müsse Europa an den Gesprächen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen sein Land beteiligt werden, betonte er nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
"Der Krieg findet in Europa statt, und die Ukraine ist integraler Bestandteil Europas - wir befinden uns bereits in Verhandlungen über einen EU-Beitritt", sagte Selenskyj. Daher müsse Europa "an den entsprechenden Prozessen beteiligt werden".
Selenskyj teilte zudem mit, dass er den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einem Telefonat über die neuesten Entwicklungen informiert habe. "Wir stimmen unsere Positionen ab und halten es ebenfalls für notwendig, dass Europa einen gemeinsamen Standpunkt einnimmt", erklärte er. Laut Selenskyj waren für Donnerstag Gespräche zwischen Sicherheitsberatern aus der Ukraine, ihren europäischen Partnerstaaten und den USA geplant.
Die Bemühungen um eine Beendigung des von Russland vor mehr als drei Jahren begonnenen Ukraine-Kriegs liefen bisher ins Leere. Vertreter Russlands und der Ukraine waren in den vergangenen Monaten dreimal unter Vermittlung der Türkei und der USA in Istanbul zusammengetroffen. Dabei vereinbarten sie Gefangenenaustausche; Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe gab es dagegen nicht.
Russland hatte seine Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine zuletzt sogar noch verstärkt. Im Juli griff Moskau das Nachbarland mit so vielen Kampfdrohnen an wie noch nie seit Beginn des Krieges im Februar 2022.
Moskau verlangt von Kiew bisher, die vier von Russland teilweise besetzten ostukrainischen Regionen Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen Nato-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Forderungen als unannehmbar zurück.
W.Baert --JdB